Warum Apple kein PC-Hersteller ist

Ich schenke mir Hosianna-Ausrufe zu Apple's neuestem Geniestreich, dem Airport Express. Gab es schon genug zu (aber kühl ist das Teil schon). Und, wer mehr dazu wissen will, nutze diesen ausgezeichneten Link, der etwas informativer ist, als Apple's eigene Seiten dazu, und den ich ich bei ITW gefunden habe.

Airport Express ist wieder einmal so ein Produkt, bei dem man sich fragt "Warum hat das nicht schon ein anderer auf den Markt gebracht?" Rein technologisch nichts weltbewegendes aber eine wirklich gute und gut verpackte Kombination von Technologien und Features, auf die Welt (bzw. ein kaufmännisch interessanter Teil davon) gewartet zu haben scheint. Das Ding wird über die Ladentheken gehen wie geschnitten Brot!

Amüsant ist diese Entwicklung auch und gerade im Kontext geradezu gläubiger Elogen bekennender Apple-Fans wie letztlich bei ITW zum Thema Neue Powermacs "Der Zauberer von Cupertino" und der teils nörgeligen Kommentare dazu.

Zitate: "das engagement, dass apple an den tag legt, um itms, it, und ipod zu beweihräuchern, hat nichts mit _der_ firma zu tun, deren erstklassige geräte in agenturen, büros und studios benötigt werden, nämlich: computer. keine modernen walkmans" oder "Ich habe auch kein Haus oder Terrasse/Balkon von dem ich surfen müsste. Und auf dem Sofa liegt mehr die Katze als meinereiner. Demzufolge ist alles Wi-Fi-Zeug FÜR MICH Spielkram".

Kinners, _das_ (PCs bauen) ist schon lange nicht mehr Apple's Kerngeschäft; selbst, wenn (so genau kenn ich die Zahlen nicht), damit vielleicht noch der meiste Umsatz gemacht werden sollte. Apple ist nicht auf der Welt, um anpassungsunwillige "Kreative", die Herpes bekommen, wenn sie sich vor einen Bildschirm setzen müssen, auf dem ein Windows-Logo erscheint, mit einer angemessen gestylten Alternative zu versorgen.

Apple's wichtigste Kernkompetenz ist heute, ein "Stück Technologie" zu nehmen, es "attraktiv" zu verpacken (was nicht allein "schickes Design" bedeuten muss), es mit einer wirklich guten Benutzeroberfläche zu versehen, und das Endergebnis dann so zu vermarkten, dass das neue Produkt ein Apple-Feeling vermittelt, dieses Apple-Feeling gleichzeitig festigt und evtl. erweitert und dem Besitzer Stolz, Freude, Wohlbefinden etc. vermittelt.

Das ist nicht unbedingt die titanische Innovationskraft, die Apple oft zugeschrieben wird. Aber das bringt Innovationskraft auf die Straße. Und es ist Marketing und nachhaltige Markenführung at its best. Räähspäkt!