Wann immer ich über Marketing "notiere", speziell im Umfeld des Internet, pflege ich das Cluetrain-Manifesto zumindest zu erwähnen. Will mich jetzt mal zu erkennen geben: Ja, ich bin bekennender Anhänger des "Cults of the Cluetrain Manifesto". Es spricht mich einfach ganz tief irgendwo da drinnen an, NICHT davon auszugehen, dass Nullsummenspiele die einzige Möglichkeit der Zusammenarbeit sind, Unternehmen zynisch und menschenfeindlich handeln müssen, die meisten Menschen dummes Stimm- und Konsumenten-Vieh sind, die betrogen und belogen werden wollen. Cluetrain zeigt eine Alternative auf und ich habe das Gefühl, dass wir aktuell gerade im Internet ein bißchen davon erleben dürfen, wie sich einige der (fast 100!) Thesen darin bestätigen.
Andererseits ist das vielleicht gefährlicher Idealismus. Habe kürzlich eine Art Anti-Cluetrain gefunden, bei John Dvorak, vom Februar 2002: Cult of the Cluetrain Manifesto. Tenor: arroganter Cult, Selbstverständlichkeiten, Worthülsen, "pretentious bullshit" ..."
10. As a result, markets are getting smarter, more informed, more organized. Participation in a networked market changes people fundamentally. Oh really. People are changed fundamentally? Third eyes? Extra toes?Dvorak's Fazit: Alles Quatsch, nichts wird sich ändern, schon gar nicht durch's Internet oder das damals noch junge Weblogging.
OK, er hat Recht: eine Website, deren Homepage mit den Worten beginnt "people of earth... ", klingt pretentiös und aufgeblasen. Und ansonsten? Mein Vorschlag: selber lesen! Cluetrain und Dvorak über Cluetrain. Und dann drüber nachdenken ...
SI. Und Doublesi.
Gestern noch in einem Gespräch mit einem Kunden (streng und ernst) darauf hingewiesen. Guter roter Faden um vieles zu erklären. Hausaufgaben für den Kunden. Harr...
Unglaublich das das schon über 6 Jahre altes Zeuch ist. Aber Filet ist ja auch áltes Fleisch ;-)
Posted by: Siggi | Saturday, 28 August 2004 at 09:50