Man verzeihe mir den Anglizismus in der Headline (wobei ich zugeben muss, dass ich selbst zu Anglizismen ein extrem entspanntes Verhältnis habe), aber die deutschen Worte für diesen Begriff sind bei vielen Menschen einfach zu negativ besetzt. Ich mußte unter anderem deshalb mal wieder darüber nachdenken, weil dieses Wochenende ja der Nachhall der letzten Diskussion zwischen Bush und seinem Herausforderer Kerry durch Blätterwald und Blogosphere rauschte.
Also, wenn ich das richtig verstehe, ist einer der wesentlichen Kritikpunkte, die Bush gegen Kerry vorbringt, dass der seine Meinung zum Irak-Krieg geändert hat. ("Wankelmütigkeit") Und, dass einer der wesentlichen Pluspunkte, die er für sich selbst in Waagschale wirft, ist, dass er den einmal eingeschlagenen Weg konsequent weitergeht - obwohl sich alle Annahmen/Behauptungen, die zur Begründung dieses Kriegs einmal verwendet wurden als falsch herausgestellt haben. Strong Leadership und so...
Dahinter steht die Ansicht, dass - übertrieben formuliert - eine echte Führungspersönlichkeit eine Entscheidung trifft und dabei bleibt, egal, was danach passiert oder sich an neuen Erkenntnissen herausstellt. Anders formuliert: Bloss kein Nachdenken! Konsequenz, Entschlossenheit und - zur Not geschauspielerte - Sicherheit über "das Richtige" zeichnen den wahren Führer aus. Das Traurige daran ist, dass Bush mit dieser Strategie vermutlich erfolgreich ist. Viele Menschen erwarten tatsächliche diese holzköpfige Sturheit von einem Menschen, den sie als "Leader" akzeptieren.
Vergleiche dazu Tom Peter's erfrischende Aussage (Nummer 50):
Boss mantra No. 1: “I Don’t Know”Führen heißt nicht, anderen das Denken abzunehmen - und erst recht nicht, selbst nach einer Entscheidung mit dem Denken aufzuhören.
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