... meinte kürzlich noch Tilo Bonow, "Director Corporate Communications & Public Affairs" bei Jamba. Den ersten Nachtrag dazu gab es ja schon am letzten Donnerstag. Heute in der Printausgabe des Spiegel und bei Spiegel Online: Tägliche Ration Wahnsinn
Online-Tagebücher, sogenannte Blogs, setzen sich als eigene journalistische Stilform allmählich auch in Deutschland durch.[...]
Trotzdem müssen sich vor allem Unternehmen schon jetzt mit einer ganz anderen Form von Öffentlichkeit auseinander setzen. [...] Noch habe man dabei keine negativen Überraschungen erlebt, heißt es bei Philips. Im Gegensatz zum Klingelton-Verkäufer Jamba. Mitte Dezember tauchten in einem Blog namens "Spreeblick" Vorwürfe auf, die Berliner Firma würde Jugendliche abzocken und in ungewollte Verträge zwingen. Die Anschuldigungen - die von Jamba zurückgewiesen werden - machten erst im Internet die Runde und landeten dann prompt in der Presse. [...] Gibt man bei Google etwa "Jamba" ein, tauchen die "Spreeblick"-Anschuldigungen praktisch direkt hinter der eigenen Homepage des Unternehmens auf.
Siehe auch Lehren aus der Jamba-Story - für Blogger und Unternehmen und Lehren aus der Jamba-Story - werden ungern angenommen.
... und für alle (immer noch) Ungläubigen gibts jetzt die 7 Weblog-Thesen: http://www.farbkammer.net/post/1/51
Posted by: Adrian | Tuesday, 11 January 2005 at 15:58
In den vergangenen beiden Woche habe ich in meinem Weblog drinkt tank genau gegenteilige Erfahrung gemacht: die kontinuierliche Berichterstattung über die Firmenpleite Rungis Express wurde binnen weniger Tage zu einer Hauptinformationsquelle für die Printmedien. In der Blogosphäre war das Echo eher gering beschränkte sich auf befreundete Fachblogs wie gumia.de, abseits, arthur landwein etc.. Aber da ich den Printmedien auch den Agenturen meist einen halben Tag oder Tag vorraus war, wurden die Infos dort aufgenommen teils zitiert, teils nachrecherchiert. Durch die Verweise aus dem Net stieg das Google-Ranking der Meldungen so, dass die Seite zusammen mit zwei drei anderen auf die erste Seite der google-Abfrage katapultiert wurde, wenn man nach Rungis fragte. Ergebnis für die drink tank Redaktion: viele grosse Redaktionen des Landes wie Wirtschaftswoche, Handelsblatt, Stern, Generalanzeiger etc. nahmen Kontakt zu mir auf und baten um Hintergrundinfos. Manche Artikel, wie der am Freitag in der Welt basieren fast komplett auf drinktank-Material. Einer der interessierten Investoren ging sogar so weit, dass er mir die Nachricht seines Übernahmeangebotes exklusiv zur Publizierung im drink tank überliess. Nebeneffekt des ganzen: erstens haben sich die Zugriffszahlen mehr als verdreifacht, zweitens wurde die Seite über die Kommentarfunktion (über 200 Kommentare bis jetzt!)zu einem Ventil für den aufgestauten Ärger aller Beteiligten (Mitarbeiter, Ex-Mitarbeiter, Kunden etc.). In der Firmenzentrale von Oetker in Bielefeld war man völlig perplex mit welcher Geschwindikeit sich die Nachrichten ausbreiteten und wie sich der Bekanntheistgrad der beiden Hauptakteure bzw. Kontrahenten Rungis Express und Frischeparadies steigerte.
Posted by: Mario Scheuermann | Sunday, 23 January 2005 at 15:02
gratuliere zu dem schönen scoop!
so kann der der effekt "Google als Mindest- und Maximalstandard ..." (http://notizen.typepad.com/aus_der_provinz/2005/01/google_als_mind.html) durchaus seine positiven seiten - für journalistisch engagierte blogger - haben.
Posted by: Markus Breuer | Sunday, 23 January 2005 at 16:18