Weder noch - bzw. alles zugleich und noch viel mehr. Und vor allem: was in der Diskussion um Journalismus oder den "Wahrheitsgehalt" des unsäglichen Planetopia-Beitrags vor einigen Tagen immer wieder untergeht: Obwohl auch ich gerne den Begriff "Personal Web Publishing" verwende, sind Blogs nicht nur eine neue Form des Publizierens nach dem Prinzip "Einer veröffentlicht und viele (oder ein paar wenige) lesen". Revolutionärer und langfristiger viel wichtiger ist, dass Weblogs eine neue Art der Kommunikation ermöglichen. Ein paar interessante Gedanken (und schmissige Formulierungen) hat Adam Penenberg dazu kürzlich bei WIRED news: Like It or Not, Blogs Have Legs zusammen getragen:
[...] in fact the blogosphere has evolved into a sphere of memes and ideas that are constantly shaped by the millions of web users who write, read and comment on blogs. In a sense, it operates in a similar fashion to open-source code, where a loose confederation of programmers tinkers with software, adding to it and sharing contributions with anyone who is interested.
Siehe auch Blogs, Social Software und die Evolution der Ideen. Penenberg vergleicht das mit der Kommunikation im wissenschaftlichen Bereich, die viel über Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Journalen läuft - sehr streng reglementiert durch konservative Strukturen in Gremien und Verlagen allerdings.
With blogs, however, anybody with an internet connection can engage anybody else. Concepts are presented, attacked, sliced, diced, added to and subtracted from, mangled, massaged and molded until what is left is an amalgam of the finest we as an online society have to offer.
Nein, und es ist kein Argument gegen diese Sichtweise, dass 99% aller Weblog-Beiträge weitgehend irrelevantes Gelaber enthalten. Der oben beschriebene Prozess funktioniert dank der dezentralen und freien Strukturen in der Blogosphäre völlig unabhängig und ungestört vom trivialen Grundrauschen.
So revolutionär waren Newsgroups einst auch mal ;-)
Posted by: Lars Marowsky-Brée | Friday, 21 January 2005 at 17:51
oder Telefone ;)
Posted by: Markus Breuer | Friday, 21 January 2005 at 20:22
oder die Sprache, die Erfindung der Sprache, damit ist doch wohl alles angegangen.
Ich denk das ist nur die Angst der 'Journalisten' vor einer Konkurenz. Und das Internet ist für alle Journalisten eine ernstzunhemende Konkurenz. Denn wer vor dem PC sitzt, der kann nicht vor der Glotze sitzen
~ottmar~
Posted by: ottmar | Sunday, 23 January 2005 at 20:11