Dieser Tage eröffnet einer meiner liebsten Kunden (aus meiner Zeit in der Geschäftsführung bei Elephant Seven) eine Art "Erlebnispark" für seine Marke: Die "Dr. Oetker Welt". Damit liegt das Unternehmen einerseits voll im Trend (man denke nur an die Autostadt von VW). Andererseits mag sich der Eine oder Andere die Frage stellen "Haben die das nötig?". Denn immerhin ist Dr. Oetker eine der bekanntesten und renommiertesten Marken Deutschlands.
Letztendlich zeigen alle diese Bemühungen, wie bedrängt "die Marke" durch den "Geiz ist Geil"-Trend heute ist. Denn das Ziel der "Dr. Oetker Welt" ist laut Aussage des Firmenchefs unter anderem "den objektiven und subjektiven Abstand zwischen Marke und No Name" wieder herzustellen. Das wünscht sich sicherlich so manches Markenunternehmen. Und es wird - gerade auch im Konsumgüter- und Lebensmittelbereich - nicht leicht werden ...
Interessant an der Berichterstattung über die Dr. Oetker Welt waren auch die Zahlen, die in einigen Zeitungen in diesem Zusammenhang über die Geschäfte in der Dr. Oetker Gruppe zu lesen waren. Woran denkt man (in meiner Generation), wenn man den Namen Dr. Oetker hört? Richtig: an Pudding und Backzutaten. Neuerdings sicherlich auch an Pizza und Creme Fraîche.
Tatsächlich bestreitet aber inzwischen das sehr erfolgreiche Rederei-Geschäft fast die Hälfte des Umsatzes. Rund ein Viertel des Geschäfts tragen, Sekt, Spirituosen, Wasser und Bier (die Radeberger-Gruppe) bei. Und nur noch etwas mehr als ein Viertel des Gesamtumsatzes wird mit Lebensmitteln erlöst. Die Marke Dr. Oetker und die Geschäfte der Dr. Oetker Gruppe gehen schon lange getrennte Wege.
Ich warte darauf, daß sich Dr. Oetker in "Hamburg Süd & Pudding" umbenennt.
Posted by: Heiko Hebig | Thursday, 17 March 2005 at 10:09