Interessant: Anfang der Woche hat Linden Lab, die Betreiberfirma von Second Life, eine Menge historischer Daten zur Kursentwicklung der "Landeswährung" Linden Dollar gegenüber dem US$ veröffentlicht. Mein Freund Giff Constable von den Electric Sheep hat diese Gelegenheit genutzt, das Ganze mit Daten der letztes Jahr geschlossenen Devisenbörse GOM gemischt und eine 3-Jahres-Kursentwicklung zusammengestellt. (Klick auf die Grafik öffnet die große Version.)
Die Schwankungen sind natürlich nicht unerheblich. Bemerkenswert ist aber trotzdem, wie gering sie über diese recht lange Zeit waren. Abgesehen von zwei größeren Ausschlägen nach oben und unten hat sich der Kurs eigentlich die ganze Zeit in einem Bereich zwischen 250 - 275 L$/US$ bewegt. Das finde ich deswegen so beachtlich, weil die Volkswirtschaft von Second Life ja sehr klein, sehr jung und prinzipiell eher fragil ist. Bis vor kurzem war sie tatsächlich so klein, dass einzelne Anwender ohne allzu große Anstrengungen den Markt hätten kippen können - und damit gelegentlich auch gedroht haben.
Und die großen Ausschläge lassen sich alle mit einschneidenden Änderungen der Regelwerke oder wichtiger ökonmischer Parameter seitens der Betreiberfirma erklären. Ich gebe zu, dass ich in der Vergangenheit oft recht kritisch war, wenn Linden Lab deutliche Änderungen an den gesamtwirtschaftlichen Parametern vorgenommen hat und dann heftige Kursausschläge (immer schlecht für nicht spekulative Geschäfte) stattfanden. In der Nachbetrachtung macht die Zentralbank von Second Life ihren Job aber recht gut. So manche kleinere Nation würde sich freuen, wenn ihre Zentralbänker die Landeswährung so stabil halten könnten.
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