Freitag hat Linden Lab, die Betreiberfirma von Second Life die neuen Statistiken für den Januar 2007 veröffentlicht. Und die haben es in sich. Neben den bekannt dramatischen Wachstumraten in fast allen Kenngrößen - die durchschnittlich zwischen 15% und 30% pro Monat betragen - haben mich vor allem die dramatischen Änderungen in den demografischen Daten überrascht.
Inzwischen sind weniger als ein Drittel der Second Life Anwender US-Amerikaner - dafür leben nun mehr als 52% in Europa! Hier die Anteile einiger ausgewählter Länder:
- Frankreich: 12,7%
- Deutschland: 10,4%
- Großbrittannien: 8,1%
- Niederlande: 6,5%
- Spanien: 3,8%
- Belgien: 2,6%
- Italien: 1,9%
- Schweiz: 1,3%
- Schweden: 0,9%
Das ist vor allem in zweierlei Hinsicht interessant: erstens hat sich das Gewicht innerhalb von nur 3 Monaten dramatisch von Nordamerika nach Europa verschoben. Zweitens ist Second Life damit als Plattform für Unternehmen, die vor allem europäische Anwender ansprechen (wollen), erheblich attraktiver geworden. Second Life ist damit beileibe noch kein Massenmedium geworden. Dazu sind die Anwenderzahlen in Summe immer noch viel zu klein. Aber für bestimmte Projekte, die mehr auf die intensive Kommunikation in ausgewählten Zielgruppen setzen, ist selbst die deutschsprachige Anwenderschaft (aktuell vermutlich knapp 100.000) eine nicht uninteressante Grundgesamtheit geworden.
Die "Landfläche" von Second Life betrug übrigens Ende Januar rund 360 Quadratkilometer (25% mehr als Ende Dezember). Das ist immerhin mehr als Manhattan oder Malta. Und Singapur hat SL bestimmt auch bald eingeholt - wenn auch nur in der Landfläche und nicht beim Bruttosozial-Produkt.
Nachtrag: Mehr Analyse bei Raph Koster.
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