Als Westfale fällt es mir immer extrem schwer, die Werbetrommel für mich selbst zu rühren. Wir sind nun einmal ein bescheidener Volksschlag. Jetzt muss es aber einfach mal sein. Wenn er sich die Mühe macht, etwas zu schreiben, möchte selbst ein Westfale, dass es gelegentlich auch gelesen wird.
Ich erlaube mir deshalb, die geneigte Öffentlichkeit darauf hinzuweisen, dass seit gestern das gemeinsame Whitepaper der Firmen Pixelpark und Elephant Seven zum Thema Second Life zum Download bereit steht. Und zwar hier. Ich hatte die Ehre, es mit der Unterstützung des werten Kollegen Küpers (a.k.a. Pixelsebi) von unserer Schwesterfirma zu erstellen und es stellt praktisch das Kondensat aus der Recherchearbeit der letzten Monate zu diversen Präsentationen, Workshops und Diskussionen dar.
Im Mittelpunkt steht naturgemäß die virtuelle Welt Second Life. Genauso werden aber auch die wichtigsten Wettbewerber beschrieben und kurz bewertet. Ja, es mag Projekte im Umfeld virtueller Welten geben, die man besser nicht mit Second Life angeht. Das Papier liefert eine kompakten Überblick über das Thema virtuelle Welten und Second Life - sowohl von der konzeptionellen als auch der kaufmännischen und Marketingseite her, behandelt Second-Life-spezifische Themen wie User-generated Content und virtuelle Volkswirtschaft und informiert über die wichtigsten soziodemografischen Eckdaten.
Den Einstieg gibt ein knapper Überblick über die wesentlichen Wirkmechanismen virtueller Welten (Gemeinsam erlebte 3D Welt, Avatare, Persistenz, Kommunikation etc.) und welche Bedeutung diese für den Erfolg dieser neuen Plattformen haben. Keine Sorge: das ist nicht "akademisch". Zur Abrundung werden einige wichtige Anwendungsbeispiele aus der Unternehmenspraxis vorgestellt. Ein kleiner Anhang geht auf die schon erwähnten Wettbewerber ein. In Summe ergibt das einen kompakten Rundumschlag für jeden, der sich für die Einsatzmöglichkeiten virtueller Welten in Marketing, Vertrieb, Marktforschung, Kollaboration, Kommunikation und Ausbildung interessiert ... vielleicht auch einen nüchternen Gegenpol zur notwendigerweise knappen und zugespitzten Berichterstattung in den Medien.
Das Ganze ist rund 60 Seiten stark, aber ... Keine Angst, alles Wichtige steht auf den ersten 20 Seiten. Der Rest sind Cases und Anhang. Ich freue mich über jedes Feedback.
Technorati Tags: second life, web 3.d
Gratulation für diesen interessanten Input. Bescheidenheit Ehrt, aber im Rheinland sagt man "TUE GUTES UND REDE DARÜBER". In diesem Sinne eine richtige und Weise Entscheidung.
Posted by: Bernd | Tuesday, 13 March 2007 at 10:13
Ein großes Danke dafür! Da ich gerade damit beginne, Second Life ein wenig unter die Lupe zu nehmen, kam das Whitepaper gerade richtig. Nach einem kurzen Überfliegen sieht auch schon alles richtig gut aus und scheint alles andere als langweilig zu lesen zu sein.
Posted by: Nicole | Tuesday, 13 March 2007 at 10:23
Eine ganz hervorragende Zusammenstellung relevanter Aspekte, wenn man Second Life als Plattform für Marketing und PR nutzen möchte. Respekt! Ich habe das Whitepaper gleich heute morgen verschlungen. ^^
Posted by: Dörte Küttler | Tuesday, 13 March 2007 at 12:42
Sehr interessantes Whitepaper, ich bin sehr gespannt was ihr in Zukunft noch alles im Zusammenhang mit Second Life auf die Beine stellen werdet und muss zugeben das ich etwas neidisch bin, dass ich nicht soviel mit der Thematik zu tun habe (zumindest nicht beruflich). Weiter so :)
Posted by: Frank S. | Tuesday, 13 March 2007 at 14:51
Super Diskussionsgrundlage. Danke für die Zusammenfassung.
Posted by: Rob Deere | Thursday, 15 March 2007 at 16:23
Vielen Dank für die Zusammenfassung! Das Paper bietet eine gute Grundlage für weiterführende Vertiefungen.
Posted by: Rob Deere | Thursday, 15 March 2007 at 16:27
Ganz schlimm.
Ein Buzzword reiht sich an das andere, aber das Schlimmste ist, nicht zu erkennen dass Second Life auch nur eine temporäre Erscheinung ist im Zuge des ganzen Web 2.0 Hypes, welcher jetzt schon erste Emüdungserscheinungen zeigt.
Übrigends ist Second Life keine "synthetische" Welt (Zitat), sondern eine virtuelle.
Naja - das ganze Whitepaper ist meiner Meinung nach typischer Werberslang von typisch deutschen Werbern, die nach der üblichen deutschen Schnarchverzögerung nun auch noch auf den Zug aufspringen möchten und wie üblich auf den Hype zu 100% reinfallen - leider aber nicht merken, dass der tolle Web 2.0 Zug schon wieder abfährt.
Keine Sorge - der nächste Hype kommt bestimmt..
Posted by: Frank | Friday, 16 March 2007 at 01:03
Ja er ist schon da der neue Hype (dank Web 2.0, oder weil man überall so schön Kommentare hinterlassen kann).
Der Hype der Dummschwätzer (Siehe u.a. Kommentar vor diesem).
@Markus Breuer: Ihr macht gute Arbeit! Detailfragen werden sich wohl mit der Zeit klären, oder auch nicht. Neben dem Problem der Terminologie (These, Antithese, Synthese, Hypothese...virtuell, analog, virtuell-analog, real, unreal, wirklichkeit...besteht ja auch noch die durch Heinz von Foerster beschriebene Problematik:
"Die Information einer Beschreibung hängt von der Fähigkeit eines Beobachters ab, aus dieser Beschreibung Schlußfolgerungen abzuleiten."
Posted by: Michael Wald | Friday, 16 March 2007 at 20:40
@Frank: Relax. Kritik ist immer willkommen. Aber warum so kategorisch. Geht es nur schwarz oder weiß? Und was können die vielen interessanten neuen Projekte im Web dafür, dass man sie mit dem Begriff Web 2.0 tituliert - den manche gerne dafür verwenden, um ihre phantasielosen Projekt-Kopien für potentielle Investoren aufzusexen. Passiert. Reduziert aber nicht den Wert der wirklich neuen Ideen.
"Synthetische Welt" ist ein Begriff, den nicht ich geprägt habe, sondern der bekannteste Wirtschaftswissenschaftler, der sich mit diesen Themen beschäftigt. Er wird selten gebraucht, ist m.E. aber weit zutreffender. Was ist schon "virtuell"? ;)
@Michael: Danke. Wir geben uns Mühe. Terminologie IST in diesem Zusammenhang tatsächlich ein Problem - und die Tatsache, dass verschiedene Phänomene in diesem Zusammenhang nur verstanden werden können, wenn man zumindest einmal selbst erlebt hat.
Ich selbst vermeide es zum Beispiel gerne, von der "Wirklichen Welt" zu reden, weil die anderen ja auch "wirklich" sind - halt nur synthetisch sind. Aber der Begriff Wirklichkeit ist einer, der zu Interpretationen nur so provoziert und den man außer mit philosophisch geschulten Menschen kaum produktiv diskutieren kann. Ich korrigiere deshalb nie andere, die ihn verwenden.
Ansonsten nehme ich gerne die Verantwortung für die erfolgreiche Kommunikation an. Es gibt ein anderes Zitat, dass diese Verantwortung beschreibt: "Kommunikation ist nicht das, was der Sender beabsichtigt hat, sondern das, was beim Empänger ankommt." Da ist sicher noch Verbesserungspotential.
Posted by: Markus Breuer (Pham Neutra) | Saturday, 17 March 2007 at 05:22
Meine Wahrnehmung ist, dass sich immer mehr Menschen auch für Philosphie interessieren. Wenn man bedenkt dass die Psychologie beispielsweise aus der Philosphie heraus erst seit "wenigen Jahrzehnten" als eigene Diziplin entwickelt wurde. Im Kontext "Second Life" ist alleine die Bezeichnung eine Provokation, die nicht wenige dazu bringt über Ihr Leben generell nach zu denken.
Posted by: Michael Wald | Saturday, 17 March 2007 at 16:58
Hype ja oder nein kann zu jetzigen Zeitpunkt keiner beantworten, deshalb gilt prinzipiell das Thema SL zu beachten. Das Orakeln hier in den Comments sollte man lieber professionellen Hellsehern überlassen.
Zum Bericht: 1- , sehr gute, unerwartete Kritik, klasse Beispiele zu anderen WElten, alle Möglichkeiten in SL umrissen.
Fehlt nicht viel, wurde die technische Begrenzung pro Fläche in SL genannt?
Posted by: Norman N | Monday, 09 April 2007 at 21:16