Seit Anfang letzten Jahres ist Second Life mit einer Rate von zwischen 15% bis 20% pro Monat gewachsen. Das ist echtes Wachstum in allen wesentlichen Parametern, nicht nur die oft in der Presse kolportierte Zahl der angemeldeten Anwender (von denen viele keine regelmäßigen Anwender werden). Ein guter Indikator für das tatsächliche Wachstum ist die Entwicklung bei den gleichzeitig eingeloggten Anwendern, die aktuell über den Tagesverlauf zwischen 20.000 und 40.000 schwankt. Das klingt auf den ersten Blick nicht nach so viel, ist tatsächlich für eine solche Online-Plattform eine sehr beachtliche Zahl.
Wenn man sich allerdings die Entwicklung in den letzten Wochen ansieht, scheint die Zeit der exponentialen Wachstums vorbei zu sein. Die neben stehende Grafik stammt von der Website des Second Life Avatars Chromal Brodsky und listet (blau) die aktuell eingeloggten Anwender und darüber (rot) den täglichen Spitzenwert. An dieser Kurve kann man sehr schön die lange Phase exponentielllen Wachstums sehen - aber auch, dass die Kurve nun deutlich abflacht. Tatsächlich scheint der Mittelwert des täglichen Maximums im März nahezu konstant geblieben zu sein.
Es ist jetzt - einen Monat nachdem diese Entwicklung absehbar wird - sicherlich zu früh, eine fundierte Prognose aufzustellen. (Dazu braucht es die detaillierten Log-Daten für März, die erst im April veröffentlicht werden.) Aber es könnte tatsächlich sein, dass Second Life vom exponentiellen zum linearen Wachstum übergeht. Das ist nicht tragisch. Der Eignung von Second Life als Experimentierplattform für Marketing, Prototyping, Online-Kollaboration etc. tut das keinen Abbruch. Diejenigen, die darauf spekulieren, dass Second Life ein "Massenmedium" wird, werden aber schon eine Weile länger warten müssen, falls sich dieser Trend bestätigt.
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