Über meinen Sohn (7 Jahre, eher klein, aktuell 3 Zahnlücken, Kämpfertyp) bin ich nach langen Jahren der Vemeidungshaltung nun doch noch an die Rap-Musik geraten. (Danke, Thomas!) Obwohl ... vermutlich müsste ich sagen "Sprechgesang". Denn es war deutsche Rap-Musik von den Fantastischen Vier. Ich befürchte, ich werde kein großer Fan davon. Gerade deutsche Rap-Musik hat ja den Nachteil, dass man schnell mal den Texten folgt. Manchmal ist das witzig - häufig aber schon auch schwer verdauliches Jungmacho-Gehabe. Was soll's. Nach dreimaligem Hören sind keine bleibenden Schänden zurück geblieben. Es gibt Schlimmereres.
Was mir dabei aber aufgefallen ist: die singen ja doch recht häufig über das Rappen an sich (und darüber, was für coole Kerle sie selbst sind). Da musste ich unwillkürlich ans Bloggen denken. Wieso? Ganz einfach:
Bloggern wird ja immer mal wieder vorgeworfen, dass sie sich vorwiegend mit der eigenen Definition beschäftigen oder anders fomuliert: viele Blogger bloggen über's Bloggen und wie das Web 2.0 die Welt verändert. Da ist sicherlich viel Wahres dran. Besonders in der Jugend der Blogosphäre war das nicht unüblich. Schließlich bloggt man - meist - über das, was einen so bewegt und bei manchen Bloggern ist das halt das Bloggen.
Und bei Rappern steht offensichtlich das Rappen im Mittelpunkt. Scheinbar völlig normal so weit. Ich muss also doch nicht zum Therapeuten ...
Technorati Tags: first life
... und CB-Funker unterhalten sich über CB-Funk und Sportpiloten über Leichtflugzeuge. Menschen und ein gemeinsames Thema: So funktionieren Communities ;-) Und so haben wir die Kurve zu Second Life auch wieder geschafft.
Posted by: Stefan Weiß | Wednesday, 29 August 2007 at 12:02
Schöne Analogie! Ich musste sofort an das "Dissen" denken - alles und alle niedermachen, die nicht die gleiche Meinung/Skillz/Beats/whatever haben.. :)
Posted by: Jan Schmidt | Wednesday, 29 August 2007 at 16:20
Man sollte nicht die Fehler machen die man anderen vorhält. Um sich ein repräsentatives Bild über die Inhalte aus Rap Texten zu machen, müsste man erst einmal verschiedene Produktionen durch hören. Sonst sieht das so aus wie jemand der sich in SL eine Insel anguckt und sagt: alles Kinder Gebastel.
Posted by: Michael Wald | Thursday, 30 August 2007 at 10:39
yo
mir sei in einem privaten, offensichtlich meinungsfokussierten beitrag aber bitte eine etwas weniger wissenschaftliche herangehensweise verziehen. tatsächlich habe ich bisher wirklich nur die fantastischen vier, DMX und bushido bewusst geniesen dürfen. sicherlich kein repräsentativer querschnitt.
ich werde das projekt "repräsentatives samplen des state of the art in der rap musik" aber noch ein wenig verschieben. erstens, weil es schon so viele dinge gibt, die ich "unbedingt mal machen" wollte, und die mir vermutlich mehr vergnügen bereiten (ich entstamme einer generation, die mit musik immer auch melodie verknüpft). zweitens, weil ich - wie ich meinen sohn kenne - in den nächsten monaten und jahren ganz automatisch eine menge musik dieses genres zu hören bekommen werde. ich lasse mir einfach mal ein bisschen zeit.
Posted by: Markus Breuer (Pham Neutra) | Thursday, 30 August 2007 at 11:00
nein, nein finde ich überhaupt nicht. klar ist diese musik geschmacksache, aber viel jugendliche identifizieren sich mit dieser musik. das ist meistens kein dummgelaber, sondern "erfahrungsreiche" texte. bin mir sicher, dass das den ein oder anderen "jungen erwachsenen" zum nachdenken anregt
Posted by: Maria | Thursday, 01 November 2007 at 08:40