Zwar gibt es immer noch ein paar unverbesserliche Zweifler, aber allgemein hat sich doch die Erkenntnis durchgesetzt, dass das Web mehr ist, als eine vorübergehende Modeerscheinung. Einige Unternehmen, insbesondere Medien-Unternehmen müssen sogar schmerzhaft erkennen, dass es sogar ihr ureigenes Geschäftsmodell bedroht. Und seitdem finden sie das auf einmal extrem wichtig und wagen sich sogar in Web-2.0-Gefilde vor. Das ist aber nicht immer so einfach. Das Web ist nämlich mehr als nur ein weiterer Distributionskanal für die altbekannten Inhalte. Wer hier Erfolg haben will, muss neue Regeln lernen.
Ben Goldacre hat das sehr schön auf den Punkt gebracht, Ten pieces of advice for old media. Auszüge gefällig? Hier bitte:
- If you do a podcast, do not make it like an even cheaper version of commercial radio.
- Aggregate other peoples content.
- Employ more editors, and fewer journalists.
- Ditch all registration barriers.
Und mehr. Wirklich lesenswert. Und der Mann weiß, wovon er spricht. Er ist selbst Journalist (u.a. Fachmann für medizinische Spezialthemen) und schreibt regelmäßig für den britisschen Guardian.
Ich würde übrigens noch einen 11ten Tipp ergänzen wollen:
Laß Dir von niemandem erzählen, dass du ein cooles Digital-Media-Angebot hast, bloß, weil man Deine Zeitung als PDF downloaden kann.
In Deutschland (und nur hier) ist dieser saudämliche Ansatz immer noch weit verbreitet.
Technorati Tags: net business, usability
... und es dann noch toll finden, wenn man in dem PDF "richtig" blättern kann. Man muss es wohl hinnehmen, dass viele Leute das gut finden (Wir sind nicht das Publikum). Ich persönlich finde es nur schade um die vergeudete Chance, dem Medium gerecht zu werden.
Posted by: HoWi | Tuesday, 04 September 2007 at 11:43
Besonders verbreitet ist das coole PDF in der Marketing-Fachpresse... Innovation sieht tatsächlich anders aus. Wirklich ein toller 11.ter Tipp.
Posted by: Klaus Eck | Wednesday, 05 September 2007 at 19:59
Dem kann ich wohl nur zustimmen. Ich warte ja immer noch auf eine Blog-Version von AvaStar, Metaverse Messenger und letztens gab es noch sowas in der Art, dessen Namen ich aber schon wieder vergessen habe, da ich es nicht per RSS abonnieren konnte.
(zumal ich diese Produkte meist im Zug aufm Laptop lese und da ist das PDF ja dann nichtmal Laptop-gerecht aufbereitet, muss ja alles aussehen wie eine Zeitung. Ist ja schliesslich jetzt.. äh keine mehr).
Nicht zu vergessen, dass Links auf Artikel nicht klappen, dass man sie also eher abschreiben muss, wenn man mal was zitieren will usw.
Posted by: Christian Scholz | Wednesday, 05 September 2007 at 22:35