Gestern lief bei Reuters ein interessanter Bericht über die Aktivitäten von IBM in Second Life - die schon recht beachtlich sind, selbst wenn es ausnahmsweise keine vollmundigen Presseankündigen gegeben hat: Schon mehr als 250 IBM Mitarbeiter sind in Second Life unterwegs. Anlass des Artikels war, dass IBMs CEO Palmisano der IBM-Niederlassung in Second Life in der kommenden Woche eine Besuch abstatten wird. (Deutsche Version bei der Computerwoche.) IBM will übrigens im kommenden Jahr ca. 10 Millionen US$ in Second Life investieren. Kleinvieh für Big Blue, aber ein ordentlicher Brocken in dieser immer noch kleinen Welt.
Spannender als diese Nachricht finde ich zwei Aussagen zur IBM-Strategy in diesem Umfeld:
“The essence of ecommerce today is built around the idea of catalogs. That’s very useful, it fits with the idea of Web pages and catalog pages, but most people don’t think of shopping in terms of catalogs and pages, but in terms of stores that they go into,” said IBM chief technology strategist Irving Wladawsky-Berger (Second Life name Irving Islander).
Genau das ist meine Ansicht. Natürlich würde ich niemals behaupten, so clever zu sein, wie ein IBM chief technology strategist, tatsächlich sehe ich schon seit geraumer Zeit ein gewaltiges Potential für Anwendungen im Umfeld "Shopping in der virtuellen Welt" (siehe auch Virtuelle Welten bringen das Shopping ins Netz zurück). Im Web ist das Einkaufen zum Blättern in Katalogen verkümmert. Virtuelle 3D-Welten bieten nun endlich wieder die Möglichkeit, Ladengeschäfte und Einkaufspassagen im Internet zu errichten. Das wird spannend in den nächsten zwei Jahren.
Das zweite Zitat, das auch nichts Neues ist, durch IBMs Macht aber eine gewissen Wucht bekommt:
“In addition to our desire to work more closely with Linden Labs, we’re exploring how we can work with many virtual world players, including companies like Multiverse and Bigworld Technology, as well as open source platforms like Uni-Verse.org,” the spokesman said in an email. “IBM’s ultimate aim is for inter-world integration, instead of separate islands of virtual worlds, where you cannot cross over from one to the other in a consistent way.”
Das ist klar: IBM und andere Big Player werden auf Dauer nicht auf einigen einzigen Anbieter setzen können bzw. sich von diesem abhängig machen wollen (und können).
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