OK, ich gebe zu: hier ist (viel zu) lange nicht mehr gebloggt worden. Mea culpa. Einzige Erklärung (keine "Entschuldigung"): viel Stress (leider kaum Eu-Stress) und eine Menge Sachen, die mir den klaren Blick verbaut haben, den ich (meistens) zum Bloggen brauche.
Ist jetzt weg.
Und irgendwie muss ich zeitgleich über die aktuelle Entwicklung an den Finanzmärkten nachdenken. Ich gebe zu, dass ich da absolut kein Experte bin aber ... mir kommt das alles seltsam irreal und vor allem irrational vor. Sicher gibt es eine Reihe von (scheinbaren) Werten, die nun realistischer bewertet werden mussten. Das hat einige Geschäfte zerlegt - und würde noch mehr platt machen, wenn man sie nicht an den Tropf gehängt hätte.
Aber in vielen anderen Branchen regiert die Angst vor der Angst. Die Gewinnaussichten für das eine oder andere Unternehmen mögen sich verschlechtert haben. Aber nicht um die Hälfte und mehr, wie so manche Kurbewegung suggeriert. Angst war schon immer ein schlechter Ratgeber und führt zu den denkbar schlechtesten Entscheidungen. Wie schrieb dazu George Frank Herbert in Dune (siehe auch hier) in der Litanei gegen die Angst:
Ich darf keine Angst haben.
Die Angst tötet das Bewusstsein.
Angst ist der kleine Tod, der zu völliger Zerstörung führt.
Ich werde meiner Angst ins Gesicht sehen.
Sie soll mich völlig durchdringen.
Und wenn sie von mir gegangen ist, wird nichts zurückbleiben.
Nichts außer mir.
Das Problem ist: Angst - und wie sie unser Verhalten beeinflusst - ist evolutionär tief in uns verwurzelt. Das hatte auch alles mal seinen Sinn; damals als wir noch in Höhlen lebten und Bären erlegen mussten. "Fight or Flight" und so. Leider machen diese Verhaltensmuster so gar keinen Sinn mehr am Büroschreibtisch oder auf dem Börsenparkett. Vielleicht sollte man alle Banker und Manager erst in ein Bene-Gesserit-Seminar schicken, bevor man sie auf den Markt los lässt.
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